Im Leben eines Pferdes gibt es rassetypisch unterschiedliche Phasen in der Physis und der Psyche. In jeder Lebensphase
eines Pferdes ändert sich auch die Sattellage und es kann passieren, dass der Sattel aufgrund verschiedener Umstände nicht mehr passt.
Hardy Schenck schildert seine Erfahrungen mit Pferdesenioren und wie man auch im Alter die Sattelpassform optimal gestalten kann. Wie bei jedem Lebewesen bildet sich im Alter auch beim Pferd die Muskulatur zurück. Mit Auswirkung auf die Sattellage sind das zum einen die Muskeln, auf denen der Sattel aufliegt,der Musculustrapezius und die darunter liegenden Muskeln sowie der Musculus longissimus dorsi, der lange Rückenmuskel. Noch wichtiger für die Form der Sattellage sind die Ausprägung der Schulter, der Rumpf-Trageapparat und die Bauchmuskulatur.
Oberflächlich betrachtet könnte man sagen, das Pferd bekommt mehr Widerrist, eine – im Wesentlichen vorne – steiler gewinkelte Sattellage
und der Rücken tendiert zum Senkrücken: Die seitliche Bauchmuskultur, die Brustmuskulatur schwinden und lassen den Rücken regelrecht „absacken“ . Veränderungen im Alter können je nach Haltungsbedingungen fast unmerklich, jedoch auch oft recht schnell fortschreiten.
Das große Problem ist die Kontrolle, ob die Korrektur Pferd und Reiter angenehm ist. Optimal ist eine Überprüfung mittels Computerdruckmessung oder des Impression-Padsin der Bewegung. Nurso ist die Frage,wie das Pferd den Rücken unter dem Reiter in der Bewegung hält, zu beantworten. Auch recht alte, gut gerittene Pferde bringen den Rücken unter dem Reiter noch mit deutlicher Aufwölbung zum Tragen.